Fliegen oder Flüchten – Die Wahrnehmung der Schüler waren unterschiedlich

Hollaender 532

„Vor Anker alle sieben Jahr ein Weib zu frei´n, geht er ans Land: er freite alle sieben Jahr noch nie ein treues Weib er fand.“, so hieß es am 3. November 2013 für 50 Schülerinnen und Schüler des Werner-von-Siemens-Gymnasiums, die Richard Wagners 1843 uraufgeführte Oper „Der fliegende Holländer“ besuchten. Anlässlich Richard Wagners 200. Geburtstages wurde seine Oper unter der Regie von Lucas Simon im TfN – Theater für Niedersachsen in Hildesheim 2013 neu inszeniert.

Nach einer kurzen inhaltlichen Einführung durch einen Dramaturgen des Hauses begann die Oper wider Erwarten mit einem viertelstündigen Streik, in dem Berufsmusiker über ihre schlechte finanzielle Situation informierten.

Die Ouvertüre löste diesen Streik schließlich ab und versprach einen Abend von Format. Der fliegende Holländer hatte Charisma. In seinen Passagen überzeugte er mit baritonaler Stimmgewalt und ließ seine Verzweiflung lebendig werden. Als Holländer verdammt, darf er nur alle sieben Jahre an Land gehen, um eine Frau zu suchen, die ihn durch ewige Treue und Liebe befreit. Im zweiten Akt der Oper besingt Senta mit ihrem glasklaren Sopran und berührendem Vibrato das Schicksal des Holländers und begehrte es, die Erlösung zu verkörpern. Entsetzt über dieses, versuchte Erik sie von diesem Vorhaben abzubringen.

Zwischen Liebe und Enttäuschung, Begeisterung und Ablehnung befanden sich nicht nur die Sängerinnen und Sänger. Sowohl Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs als auch des Musikkurses der Q1 äußerten sich differenziert: Von kritischen Äußerungen bis zu positiv empfundenen Aspekten, wie das kreative Bühnenbild, die Wandelbarkeit der Sänger und die ergreifende Musik war alles dabei, was die Palette des subjektiven Empfindens zu bieten hat. So konnte auch im Nachgang dieses Opernbesuches vortrefflich über das Gesehene diskutiert werden!

Der Applaus am Ende spiegelte aus unserer Sicht diese Meinungsvielfalt wider: Verhaltenes Klatschen war gespickt mit Bravorufen, vor allem für die bezaubernde Senta.

Kathleen, Julius Q2