Am ersten Juliwochende 2004 feierte die Schülerzeitung "Profil" des Werner-von-Siemens-Gymnasiums ihr 40-jähriges Jubiläum. Und das ist für eine Schülerzeitung schon allerhand. Anlass genug, um diesen runden "Geburtstag" zu feiern. Und es kamen Redakteurinnen und Redakteure und andere, um die Riesen-Geburtstagstorte zu verspeisen und Erfahrungen aus vier Jahrzehnten auszutauschen. Hier der Artikel der Goslarschen Zeitung (GZ) und einige Bilder der Veranstaltung:

 

Das schrieb die GZ am 06.07.2004:

Es änderte sich viel und doch nichts

Die Schülerzeitung "Profil" feierte am Samstag mit ehemaligen und aktuellen Redakteuren ihren 40. Geburtstag

Bad Harzburg. "Ein netter Mosaikstein für das Schulleben - manchmal ein Diamant, manchmal muss er noch etwas aufpoliert werden", so beschrieb Ludwig Himstedt - früher Schüler, später Lehrer, jetzt Schulleiter am Werner-von-Siemens-Gymnasium - die Schülerzeitung "Profil". Das Blatt feierte am Samstag seinen 40. Geburtstag. Dazu waren ganz viele Gäste gekommen, die "Profil" seit 1964 begleitet hatten.

Betrachtet man jede Ausgabe als Steinchen eines großen Mosaiks, so ergibt sich nach vier Jahrzehnten ein buntes Bild - in dem Gold und Grau gleichermaßen vertreten sind. "Profil"-Macher aller Generationen waren am Samstagnachmittag auf Einladung der aktuellen Redaktion und des Beratungslehrers Hans-Hubertus Lichter in der Cafeteria des "Werner" zusammengkommen, um sich zu erinnern - an "euphorische", "wirklich überwiegend chaotische", "eigentlich nicht schwierige", sondern "einfach schöne" Zeiten. Kurz ans "Profil"-Machen.

Revolution mit "Tipp-Ex"

"In den Wochen vor der Fertigstellung war das Zeitungmachen fast ein Halbtagsjob und nebenbei haben wir noch Abitur gemacht", erinnerte sich der erste Chefredakteur Jens-Uwe Homann. Alles, was getan werden musste, war reine Handarbeit. Schreiben, kleben, schneiden. Die erste technische Errungenschaft war "Tipp-Ex", erst viel später gab es Schreibmaschinen mit Korrekturband und sehr viel später Computer. Nicht nur die Texte, auch die Anzeigen wurden von den Schülern in Handarbeit gefertigt. "Vorlagen oder ähnliches gab es damals noch nicht", berichtete Claus Jähner, der über den kaufmännischen Bereich bei "Profil" eingestiegen war und später ebenfalls Chefredakteur wurde. "Es gab", so stellte der heutige Kreisrat amüsiert fest, "damals ganz hierarchische Strukturen bei Profil".
Die Generation, die Ende der 70-er Jahre das Heft übernahm, erinnerte sich schmunzelnd an ihre Ambitionen von damals: "Wir wollten ja immer so sein wie der ‚Spiegel'". Daher wohl auch der Drang, mal verboten zu werden", erinnerte sich Michael Sauga, jetzt tatsächlich "Spiegel"-Redakteur. Die Arbeit verlief oftmals so, wie es sich die Nachwuchs-Schreiber wohl in den richtigen Zeitungen vorstellten. "Es gab Ausgaben, die haben wir in drei Nächten zusammengehackt", sagte Stefan Albrecht.

 

 

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Ehemalige und aktuelle "Profil"-Macher trafen sich zum Jubiläum ihrer Zeitung, um
sich zu erinnern und anschließend gemeinsam in der Schule zu feiern.   Foto: Seeger

Sinnfrage für neue Ideen

Es hat sich viel verändert und doch nichts, stellten ehemalige und aktuelle Redakteure alsbald fest. Der technische Fortschritt jedenfalls wurde erst in den 90-er Jahren rasant. Noch Anfang der 80-er freute sich Annette Steinberg über ihre Schreibmaschine mit Korrekturband - "das war eine echte Neuerung" und Eike Bruns hatte zehn Jahre später eine Schreibmaschine mit Display, "das war eine Revolution". Jetzt geht nichts mehr ohne Computer.
Hat "Profil" eine Zukunft, fragte Lichter in die Runde. Vor dieser Frage steht die Schülerzeitung nicht zum ersten Mal, und deshalb waren sich alle einig, dass "Profil" sehr wohl Zukunft hat. Die Sinnfrage sei schon deshalb wichtig, weil damit der Sinn tatsächlich wieder hinterfragt wird und sich das Blatt eine neue Idee geben kann. "Lassen wir ‚Profil' einfach leben", sah es Schulleiter Himstedt gelassen.
ber

 

 

Die Jubiläumstorte kurz vor dem Anschneiden Kurz vor dem Anschneiden der Jubiläumstorte. 

Riem Hussein, Herr Dr. Völker und Herr Tiemann beim Plausch Zwei Ehemalige, Riem Hussein und Herr Dr. Völker (links), nutzen
die Gelegenheit zu einem kleinen Plausch mit Herrn Tiemann.

 

Gesprächsrunde in der Cafeteria Erfahrungsaustausch in der Cafeteria unter vielen Generationen
von "Profil"-Redakteuren und anderen Gästen.