Die zehnte Klasse bekam letzten Donnerstag Besuch von einem Jugendoffizier aus Braunschweig, der in zwei Schulstunden umfangreich und schülernah über die Sicherheitspolitik Europas informierte.

Als Einstieg stellte Jugendoffizier Daniel Günther an die Schüler eine allgemeine Frage: „Fühlt ihr euch hier sicher?" Da gingen die Meinungen der Zehntklässler auseinander. „Klar fühlen wir uns hier sicher, aber die Konflikte in anderen Ländern können wir nicht vergessen." Die Auflösung des Karnevalsumzugs in Braunschweig und die Bombendrohung bei der TV-Show „Germany's Next Topmodel" vergangenen Monats kamen rasch ins Gespräch.

Günther erklärte, wie die Grundbedürfnisse der Menschen mit dem Gefühl der Sicherheit zusammenhängen. Dazu zeigte er die bekannte Pyramide der Bedürfnisse und leitete damit über zur Pyramide der Sicherheitspolitik. An ihr konnten alle sehen, wie die Bundeswehr mit Konfliktsituationen umgeht. Hervorzuheben hierbei sei, dass die Kriegsführung das allerletzte und auch das schlimmste Mittel ist. Danach zeigte er Karikaturen zu geschichtlichen Hintergründen rund um das sogenannte „Gleichgewicht des Schreckens". Die Klasse wurde mehrfach als „starke Politikklasse" gelobt und stieg engagiert in Diskussionen um die Beschreibung und Deutung der Karikaturen ein. Des Weiteren wurden wirtschaftliche Mächte (G7, BRICS), Kriege und Konflikte auf der Welt und auch die alten und neuen Herausforderungen der europäischen Sicherheitspolitik thematisiert. Hierbei ging es um die Flüchtlingssituation, Terrorismus, Klimawandel und vieles mehr.

Am Ende ging Günther auf die Aufgaben der Bundeswehr und im Speziellen auf die Auslandseinsätze ein. Als ein positives Beispiel nannte er den Einsatz in Somalia am Horn von Afrika mit der Mission Atalanta. In dem Zusammenhang stellte er die Frage, wie Piraten heutzutage aussähen, und erklärte, wie die Mission Atalanta zu einem Erfolg wurde.
Für Fragen war Jugendoffizier Günther gerne offen und bot schon anfangs an, auch auf kritische Fragen einzugehen. Auch wenn so manch einer vielleicht von Informationen erschlagen war, fanden fast alle den Vortrag interessant und bekamen den einen oder anderen Denkanstoß. Die Frage vom Beginn bleibt jedoch im Kopf. „Wie sicher sind wir hier?"