Der Namensgeber der Schule: Werner von Siemens
Partnerschaft mit der SIEMENS AG
Werner von Siemens
Namensgeber unserer Schule ist der Erfinder Werner von Siemens. Seit 1969 trägt die Schule diesen Namen. Weltweit gibt es noch 36 weitere Schulen, die sich entweder nach Werner von Siemens selbst bzw. nach seinen Söhnen oder Partnern benannt haben.
An dieser Stelle soll Werner-von-Siemens kurz mit seiner Biographie und einigen seiner Erfindungen vorgestellt werden. Eine Biographie aufbereitet in acht Videosequenzen findet sich übrigens hier. Auch dort zu finden sind Hinweise auf die 2012 in Cannes ausgezeichnete iPad-App "Lebenserinnerungen".
Kindheit und Ausbildung
Werner Siemens wird als viertältestes Kind (zweitältester Sohn) eines Gutspächters in der Nähe von Hannover geboren und wächst in sehr ärmlichen Verhältnissen auf. Aus diesem Grunde ist kein Geld für eine formale Schulbildung vorhanden, so dass Werner erst ab der Obertertia das Gymnasium in Lübeck besuchen kann. Mit der humanistischen Schwerpunktsetzung der Lehrinhalte sieht er jedoch seine eigentlichen Stärken im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich vernachlässigt; im Jahr 1834 bricht er daher die Schule ab ohne sie abgeschlossen zu haben.
Auf eine naturwissenschaftliche Ausbildung möchte Werner aber keinesfalls verzichten. Mit dem Eintritt in die Armee kommt er seinem Ziel einen Schritt näher: An der Artillerie- und Ingenieurschule in Berlin studiert er ab 1835 Mathematik, Physik und Chemie. Da Werner ein regelmäßiges Einkommen benötigt, um sich nach dem Tod seiner Eltern um die Erziehung und Ausbildung seiner sechs unmündigen Geschwister zu kümmern, bleibt er dem Militär auch nach seinem wissenschaftlichen Abschluss 1838 erhalten. Seine Dienstpflichten hindern ihn jedoch nicht daran, eigenen naturwissenschaftlichen Arbeiten nachzugehen.
Erfolge und Erfindungen
Der erste Erfolg stellt sich mit der Entdeckung der neuen, sogenannten galvanischen Versilberungs- und Vergoldungstechnik ein, die Werners Bruder Wilhelm auf diversen Reisen vermarktet.
Im Zuge weiterer physikalisch-elektrischer Studien und vor allem in Versuchen zur elektrischen Telegrafie realisiert Werner Siemens 1846 mit dem Zeigertelegrafen seine erste bahnbrechende Entwicklung. Der Zeigertelegraf gilt als Grundstein für Werners Firmengründung, da sich sein künftiger Betrieb zunächst vorrangig mit dem Telegrafenbau beschäftigt. Sein Kompagnon Johann Georg Halske wird als Mechanikermeister mit der Konstruktion von Werners Erfindung beauftragt. Halske kann sich so sehr für Werners gesamte Projekte begeistern, dass man sich schnell zur Gründung eines gemeinsamen Unternehmens entschließt: 1847 entsteht in Berlin die Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske. Gleich 1848 wird das Unternehmen mit dem Bau einer Telegrafenlinie von Berlin nach Frankfurt betraut.
Im Zeitraum von 1866 bis 73 steigt die Mitarbeiterzahl von 166 auf 628, was einen Ausbau der Fabrikgebäude notwendig macht. Die Ursache für den Aufschwung ist in mehreren Großaufträgen zu sehen. Siemens & Halske bauen die 11000 km lange Indo-Europäische Telegrafenlinie. Ab 1874 gilt das Interesse in erster Linie der Verlegung des Transatlantikkabels, das die erste Direktverbindung zwischen Europa und Nordamerika ermöglichen soll.
Als absolut zukunftsweisend gilt jedoch Werners Entwicklung der Dynamomaschine im Jahr 1866. Mit ihr entdeckt er auch das dynamoelektrische Prinzip, nach dem elektrische Energie in mechanische Energie umgewandelt werden kann. Neue Felder der Elektrotechnik tun sich auf und man beschäftigt sich jetzt auch mit der Installation von Beleuchtungsanlagen sowie mit der Entwicklung elektrischer Motoren und Eisenbahnen.
Mehrfach fand sich Werner von Siemens auch
auf Briefmarken, so wie hier im Jahre 1972
Engagement in Familie
und wissenschaftlicher Ausbildung
Sein Festhalten am Prinzip des Familienunternehmens ist sehr bezeichnend für Werners Selbstverständnis. Sein Entschluss, Unternehmer zu werden, ist in erster Linie auf das Bedürfnis zurückzuführen, seinen Geschwistern – und später seinen eigenen Kindern – ein sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Diese Einstellung macht sich auch im Umgang mit den Mitarbeitern bemerkbar. So lange es die Größe der Firma erlaubt, ist Werner um den Kontakt zu seinen Angestellten bemüht. Da er erkennt, dass es sich bei der Zufriedenheit seiner Mitarbeiter um sein ureigenstes Interesse handeln muss, fühlt er sich verpflichtet, seinen Arbeitern einen Anteil am erwirtschafteten Gewinn zukommen zu lassen. Eine weitere Maßnahme ist die Einführung der Pensionskasse im Jahr 1872, die der Altershilfe sowie der Unterstützung von Witwen und Waisen dienen soll.
Sein besonderes Anliegen gilt jedoch der Unterstützung der wissenschaftlichen Ausbildung des Ingenieurnachwuchses. Zu diesem Ziel gründet er den Elektrotechnischen Verein, der sich der Förderung der Professuren für Elektrotechnik an den Technischen Hochschulen widmet. 1885 richtet er auf einem Siemensgrundstück in Berlin die „Physikalisch-Technische Reichsanstalt“ zu Forschungszwecken ein. Sogar über seinen Tod hinaus möchte er sich in diesem Bereich engagiert wissen; daher verfügt er in seinem Testament über eine Stiftungssumme, die der Förderung der naturwissenschaftlichen Forschung dienen soll.
1892 stirbt Werner im Alter von fast 76 Jahren in Berlin, nachdem er vier Jahre zuvor durch Kaiser Friedrich III. in den Adelsstand erhoben worden ist und nachdem er 1889 als Mitinhaber bei Siemens & Halske ausgestiegen ist. Seine Firma verfügt zu diesem Zeitpunkt bereits über 4513 Mitarbeiter im In- und Ausland.
Literatur:
Feldenkirchen, Wilfried (21996): Werner von Siemens. Erfinder und internationaler Unternehmer, Berlin, München: Siemens Aktiengesellschaft
Feldenkirchen, Wilfried (1997): Siemens. Von der Werkstatt zum Weltunternehmen, München: Piper Verlag GmbH
Siemens, Werner von (181986): Lebenserinnerungen, München: Prestel-Verlag
Quelle: Siemens-Stiftung (gekürzt & bearbeitet)