Mein Austausch in Portugal – Eine Erfahrung fürs Leben
Als ich zum Schüleraustausch nach Portugal aufbrach, wusste ich nicht genau, was mich erwarten würde. Natürlich hatte ich mich auf die Reise gefreut, aber die Vorstellung, eine Woche bei einer fremden Familie zu leben, war auch ein bisschen beängstigend.
Doch meine Sorgen verflogen schnell, als ich bei der Familie ankam. Von Anfang an wurde ich herzlich aufgenommen – sie behandelten mich nicht wie einen Gast, sondern wie ein neues Familienmitglied. Besonders Duarte, mein Gastbruder, nahm mich direkt mit in seinen Alltag.
Der größte Unterschied war die Schule. Der Unterricht in Portugal fühlte sich ganz anders an als in Deutschland, und ich musste mich erst an die neuen Abläufe gewöhnen. Doch es half, dass meine Mitschüler mich so offen aufgenommen haben. Gemeinsam arbeiteten wir an Projekten, tauschten uns über unsere Länder aus und lachten über unsere sprachlichen Missverständnisse.
Auch außerhalb der Schule war die Erfahrung unvergesslich. Ich probierte zum ersten Mal echte portugiesische Gerichte – die Pastéis de Nata waren einfach genial! Wir machten einen Ausflug ans Meer, besuchten historische Orte und verbrachten viele Abende zusammen, an denen wir uns über unsere Kulturen austauschten. Ganz besonders hat mir der Abend gefallen, als wir alle nach der Schule zu uns gegangen sind und eine Poolparty veranstaltet haben.
Am Ende fiel mir der Abschied richtig schwer, da ich mich mit der Familie und den Haustieren gut verstanden habe. Ich hatte nicht nur eine neue Familie gewonnen, sondern auch eine neue Sicht auf die Welt. Duarte und ich sind immer noch in Kontakt, und ich weiß, dass ich eines Tages zurückkehren werde.
Diese Reise hat mir gezeigt, wie wichtig es ist, offen für Neues zu sein. Ich habe so viel gelernt – nicht nur über Portugal, sondern auch über mich selbst.
Porto
Als erstes sind wir in der S. Pento Train Station angekommen und allein die Station war atemberaubend. Die Bilder an der Wand waren wunderschön, sie haben mich sehr beeindruckt. Von Anfang an haben mich die Wände und Fliesenmuster in ganz Portugal sehr beeindruckt. Dann haben wir uns auf zur Kathedrale von Porto gemacht. Diese war wunderschön, man konnte von dem Dach über die Stadt Porto schauen. Man muss viele Treppen dort hoch laufen, aber ich fand es wunderschön. Die D. Luís Bridge war ein neuer Punkt, der atemberaubend war, es war faszinierend, wie die Züge an einem vorbeigefahren sind. Wir sind durch viele Straßen, Märkte und Gassen gegangen, die alle wunderschön waren. Wir haben auch eine Boottour gemacht, wir haben drei von vielen Brücken in Porto gesehen. Wenn ihr in der Nähe von Porto seid, ist ein Besuch empfehlenswert. Ich habe etwas über Geschichte, Aussehen, Bildung und Kreativität gelernt.
Am Mittwoch gingen wir alle zusammen mit den Spaniern und Portugiesen zum Palacio dos Duques, der sozusagen der Herzogspalast von Braganza war. Der Palacio dos Duques in Portugal hat eine Verbindung zum Thema Migration, weil er ein Ort ist, der viel über die Geschichte der Menschenbewegungen erzählt. Im Laufe der Jahre lebten und arbeiteten dort viele verschiedene Menschen, die aus unterschiedlichen Regionen kamen. Besucher können dort lernen, wie Migration die Kultur und Geschichte der Region beeinflusst hat. Man erfährt, wie Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt zusammenkamen, ihre Traditionen mitbrachten und zur Entwicklung der Gesellschaft beitrugen. Der Palast zeigt, dass Migration schon immer ein Teil der Menschheitsgeschichte war und wie wichtig der Austausch zwischen Kulturen ist.
Nach dem fuhren wir weiter zu einem historischen Museum, wo wir viel über die Stadt gelernt haben.
Danach liefen wir zur Seilbahn, die uns zum Berg Monte da Penha brachte, wo wir oben ein großes Picknick machten. Die Seilbahn brachte uns wieder runter. Als wir fertig mit dem Essen waren, gingen wir zu Fuß zu einem schönen Park, der in der Nähe von Paços de Ferreira war. Im Anschluss daran durften wir von da aus nach Hause gehen, um alles vorzubereiten für das große Essen in der Schule mit den Familien.
Im ganzen war der Tag wirklich schön.
Am Donnerstag haben wir zwei Museen besucht, die sich mit der römischen Zeit beschäftigen - das archäologische Museum der befestigten Siedlung von Sanfins in Paços de Ferreira und das Center of the Romanesque Route in Lousada.
In Sanfins konnten wir die Reste einer alten Siedlung auf einem Hügel besichtigen, darunter Fundamente von Steinhäusern und alte Werkzeuge. Diese Funde geben uns Einblicke in das tägliche Leben und die Handwerkskunst der damaligen Bewohner. Die Siedlung war ein wichtiger Knotenpunkt für Handel und Migration, was durch die gefundenen Artefakte und die archäologischen Befunde deutlich wird. Die internationalen Kontakte der Bewohner sind anhand von importierten Gütern und Handelswaren nachvollziehbar.
Zwischendurch gab es ein kleines Mittagessen in der Schule, bevor wir zum zweiten Museum gefahren sind.
Im Center of the Romanesque Route ging es um die romanische Baukunst, besonders um Kirchen und Gebäude aus der Zeit nach den Römern. Die romanische Architektur zeigt den Einfluss verschiedener Kulturen und die Migration von Handwerkern und Baumeistern, die ihre Techniken und Stile in die Region brachten. Die internationalen Kontakte sind auch hier sichtbar, da viele der Bauwerke Elemente aus verschiedenen europäischen Regionen aufweisen. Diese kulturellen Austauschprozesse haben die Architektur und Kunst der Region nachhaltig beeinflusst.
Insgesamt ein sehr gelungener Tag mit vielen neuen Eindrücken.
Leben in den Gastfamilien
Das Leben in den Familien war sehr schön. Man hat viele neue Gesichter und Menschen kennengelernt, nicht nur Mama, Papa und Geschwister, sondern auch Onkel, Tanten und Großeltern, da sie alle sehr nah beieinander lebten. Außerdem waren alle Leute super gastfreundlich und haben mich wie ein weiteres Familienmitglied behandelt. Zusammen hat man schöne Erinnerungen, die man nicht so schnell vergessen wird, geschaffen. Man hat auch neue Freunde gefunden, die für das Leben bleiben werden. Alles in allem würde ich jedem empfehlen, an Erasmus+ teilzunehmen, da man nicht nur neue Freunde und generell eine neue Kultur kennenlernt, sondern es auch eine sehr lustige Abwechslung zum normalen Schulalltag ist und Sachen lernt, die man normalerweise halt nicht in der Schule lernt. Zum Beispiel wie man ohne eine gemeinsame Sprache kommuniziert oder die kleinen Sachen im Leben wertschätzt.
An dieser Mobilität haben 10 Schüler*innen aus Deutschland und 10 Schüler*innen aus Spanien teilgenommen. Sie wurden von 20 portugiesischen Familien aufgenommen - und von Lehrkräften aus allen drei Ländern begleitet. Die Gruppe aus Deutschland stammte überwiegend aus den Jahrgängen 7 und 8 (und einer aus Jahrgang 9). Das Alter lag zwischen 11 und 15 Jahren. Einige der Ergebnisse aus Portugal kann man sich hier ansehen: https://padlet.com/erasmus178/migatory-bird-mobility-in-portugal-ae-fraz-o-pa-os-de-ferrei-r06bl35975za2ybu