Auf die Frage einer Schülerin, wie man sich die Motivation bewahren könne, kreativ tätig zu sein, und welche Referenzen sie in Anspruch nehme, antwortete die Künstlerin Katharina Fritsch, dass sie aus dem Alltag und ihrer Umwelt schöpfe. Dass heutzutage die KI einen immer größeren Stellenwert bekomme, könne sie nicht verstehen. Dabei, so die Künstlerin, würden viele Falschinformationen in Umlauf gebracht, das gehöre verboten. Die Motivation zur künstlerischen Tätigkeit sei eine gewisse Hartnäckigkeit und das Bewusstsein, dass das, was man tue, bedeutsam ist.
Die Kaiserringträgerin 2025 ist Katharina Fritsch und ist ein „echter Superstar“, heißt es aus der internationalen Jury, die in Goslar am 11. Oktober den Kunstpreis verleiht.
In der Ausstellung begegnen einem ein ultramarinblauer Hahn auf grünem Sockel, zwei lebensgroße blaue Männer mit ihrem Handy, ein neonfarbenes Kreuz neben einem grün angemalten Kotlett uvm. Fritsch ist Bildhauerin, die sich zugleich zwischen Plastik und Malerei verortet und Figuren schafft, die sie mit pulvriger Farbe überzieht. Ihre Werke erzählen und verweisen auf Mythen, Märchen, Traditionen und Religion und wollen doch nicht „erklären“. Eine eindeutige Bedeutung, sagt die Künstlerin, würde das Werk bestimmen, dann sei es „tot“. Die Offenheit dagegen lade dazu ein, sich aktiv damit auseinanderzusetzen.
Die SchülerInnendiskussion findet nun zum 50-jährigen Bestehen der Kaiserringverleihung, wieder statt. Goslarer Schulen und das Werner-von-Siemens-Gymnasium Bad Harzburg haben daran teilgenommen. Eine lebendige Stunde mit vielfältigen tollen Fragen, denen sich die Künstlerin gestellt hat und so aus ihrem Leben, Werden und Schaffen berichtet hat. Schön, dass es eine solche Veranstaltung gibt.
