Am 07.07.2022 haben wir, die Klasse 10d des WvS Bad Harzburg, eine Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen unternommen. Wir sind gegen 8 Uhr gemeinsam mit dem Bus losgefahren und ungefähr eine Stunde später angekommen. Zuerst wurden wir in einem Seminarraum in das Thema eingewiesen und haben zusammen mit dem Führungsleiter Biografien ehemaliger KZ-Häftlingen analysiert. Die ungefähr 60.000 Häftlinge waren ausschließlich Männer. Außerdem wurde mehrfach deutlich, dass es sich bei den Häftlingen zum größten Teil um ausländische Widerstandskämpfer handelte. Erst gegen Ende der nationalsozialistischen Zeit wurden auch Juden in das Konzentrationslager gebracht und machten ca. 10 % aller Häftlinge aus.

Anschließend haben wir uns in einen der Arbeitsstollen begeben, dort wurde uns erneut vor Augen geführt, wie schlecht die Lebensverhältnisse waren. In vierer Stockbetten mussten in einem Stollen (ca. 50x15m) um die 3.000 Gefangene schlafen, während 20 m weiter gesprengt wurde. Auch gab es weder fließendes Wasser noch Wechselkleidung oder genügend Lebensmittel für alle. Nach einer kurzen Pause haben wir uns die sehr informative Dauerausstellung im Museum angeschaut.

Danach sind wir hinaus auf das Gelände, welches an den weitesten Stellen 2x1 km lang ist. Uns wurde erzählt, dass auf dem Appellplatz nach der zwölfstündigen Arbeitsschicht noch einmal eine Stunde gewartet werden musste, um alle Häftlinge durchzuzählen. Fehlte jemand, so blieben die Gefangenen so lange stehen, bis aufgeklärt wurde, wo der fehlende Häftling ist. Dies konnte bis zu 5 Stunden dauern und wurde selbst bei Schneesturm nicht unterbrochen. Zum Schluss haben wir noch das ehemalige Krematorium besichtigt. Zusätzlich zu zwei originalen Verbrennungsöfen befanden sich auch noch zwei Leichenliegen im Krematorium. Neben dem Gebäude gab es außerdem noch ein ziemlich großes Massengrab, welches mit Steinen überdeckt wurde. Von insgesamt 180 Gebäuden blieben allerdings nur sechs übrig, da die Einwohner aus Nordhausen die restlichen zerstörten. Alles in einem war es ein spannender, aber auch bedrückender Tag, den wir alle noch lange in Erinnerung behalten werden.

Das Projekt wurde durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramm „Demokratie leben!“ gefördert.