Das Thema Kursfahrt kam erstmals am Anfang der 12. Klasse auf. Damals, naiv wie wir waren, freuten wir uns auf eine Kursfahrt nach Wien oder Prag, vielleicht sogar Dublin mit der Hoffnung, Corona würde bis dahin eingedämmt und fast vorbei sein. Doch wir mussten schmerzlich lernen, dass dies nicht die Realität war, als unser Reiseziel auf einen ländlichen Raum in Niedersachsen eingegrenzt wurde. Der Vorschlag: Torfhaus. Wir waren uns unsicher, ob wir lachen oder weinen sollten, es war jedoch klar, dass keine noch so gut angewandten Künste der Überredung uns in diesen Ort namens Torfhaus bringen würden. Also suchten unsere Tutoren nach einer Alternative und da war sie, die wunderschöne, fast 31 km2 große Nordseeinsel Borkum.

2021 Kursfahrt Borkum

Tag 1: Am Tag der Reise trafen wir uns um 6:20 Uhr am Bahnhof in Bad Harzburg und warteten auf unseren ersten Zug, der uns über Hannover und Bremen nach Emden (Außenhafen) bringen sollte. Dass dies die entspannteste aller Zugfahrten war, wurde uns erst im Nachhinein klar. Es ging weiter mit einer 150-minütigen Fahrt mit der Fähre nach Borkum, die ein paar von uns auf dem windigen Außendeck verbrachten. Auf Borkum angekommen mussten wir einen kurzen Fußmarsch zur Jugendherberge absolvieren, wo wir nach einer kurzen Einweisung unsere Zimmerschlüssel ausgehändigt bekamen. Kurz darauf kam das erste große Highlight: die Aushändigung des persönlichen Drahtesels, ein Traum eines Fahrrads. Die herrliche Sitzfederung ließ einen jeden noch so kleinen Huckel spüren, der Dynamo erzeugte wunderschöne Hintergrundmusik und die Gangschaltung ließ jeden Hügel zum Albtraum werden. Aber es war ein Heidenspaß mit diesen Dingern zu fahren, jedenfalls in der ersten Hälfte der Kursfahrt. Das Essen war wirklich gut, wie wir gleich am ersten Abend feststellten, sehr vielfältig und verdammt lecker. In der ersten Nacht gab es direkt einen Anlass zu feiern, Herr Sperlich hatte Geburtstag und wir konnten die Nachtruhe, die eigentlich ab 22 Uhr galt, ein wenig hinauszögern.

Tag 2: Direkt nach dem Frühstück startete unsere Fahrradtour. Einen großen Teil der Tour fuhren wir auf einem Deich, weshalb wir nicht nur dem Wind, sondern auch den Regenschauern ausgeliefert waren. An einem Aussichtspunkt teilten wir uns in kleinere Gruppen auf. Manche liefen an den Strand, andere fuhren weiter in die Stadt. Den Nachmittag konnte jeder individuell verbringen und am Abend gingen die Tutorenkurse Becker und Sperlich gemeinsam in der Stadt essen, während die Kurse Wurzbacher und Maaßen (vertreten durch Frau Gebhardt) zusammen Kegeln waren.

Tag 3: Mittwochmorgen war der Tag der Gummistiefel, es ging nämlich los mit der Wattwanderung. Wir mussten von der Jugendherberge nur ein paar Meter laufen, um zum Startpunkt der Wanderung zu gelangen. Zwei Stunden lang erfuhren wir eine Menge spannender Dinge, durften viele Pflanzen und Tiere hautnah miterleben und die offene, lustige Art unseres Wattführers machte dieses Erlebnis wirklich besonders. Am Abend des dritten Tages versammelten wir uns hinter der Jugendherberge um gemeinsam Stockbrot am Lagerfeuer zu backen und es wurde bis zur Nachtruhe gesungen und getanzt...

Tag 4: An diesem Tag trennten wir uns wieder in drei Gruppen, Frau Becker ging mit der einen Gruppe an den Strand, Seehunde beobachten, Herr Sperlich und Frau Gebhardt gingen ins Schwimmbad und beaufsichtigten uns beim Surfen lernen und Herr Wurzbacher begleitete die dritte Gruppe in den Kletterpark direkt am Meer. Am Nachmittag veranstalteten wir ein Wikingerschachtunier und am Abend feierten wir den letzten Tag unserer Kursfahrt.

Tag 5: Die Kursfahrt ging viel schneller vorbei als gedacht und so mussten wir uns kurz nach dem Frühstück auf den Weg zur Fähre machen, doch diesmal konnten wir Katamaran fahren, weshalb die Überfahrt nur eine Stunde dauerte. Unseren ersten Zug haben wir gerade noch so bekommen, doch unseren zweiten Zug haben wir durch „technische Probleme“ verpasst und mussten eine Stunde am Bahnhof in Bremen (???) warten. Durch erneute Verspätung unseres Zuges, verpassten wir auch den nächsten Zug und mussten eine weitere Stunde in Hannover (???) warten, weshalb wir nicht, wie ursprünglich geplant um kurz nach fünf, sondern erst um 19:20 in Harzburg ankamen. Alles in allem war es aber eine sehr gelungene Kursfahrt ohne größere Probleme oder skandalöse Ereignisse.

Nele Worch (13 Wzb)